DLR e.V.
Kunst + Bau Wettbewerb
Auftraggeber: DLR e.V.
Architektur: ksg Architekten
Teilnehmende KünstlerInnen: Christoph Hildebrand, Inges Idee, Johannes Leidenberger, Leunora Salihu, Peter Sandhaus, Tomás Saraceno
Als Kreativitäts- und Inspirationspool für Kunst und Bau finden sich auf dem Areal des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR e.V.) bereits diverse künstlerische Projekte, z. B. Skulpturen und Wandmalereien. Für das neue Gebäude 5, das zukünftige Vorstands- und Hauptverwaltungsgebäude am Standort Köln-Porz, sollte ein besonderes Kunst und Bau Projekt umgesetzt werden. Das Kunstobjekt steht später in Blickachse zum Eingang des Areals und empfängt nationale und internationale Besucher.
Dazu wurde im Mai 2019 ein Kunst + Bau Wettbewerb mit sechs Teilnehmern und Teilnehmerinnen ausgelobt. Sowohl internationale als auch Nachwuchskünstler traten an, einen Konzeptentwurf als Blickfang im Gebäude selbst oder als Landmark für den Außenbereich zu entwickeln.
Der Wettbewerb wurde von Kunst Raum Konzepte Dirk Monreal begleitet. Zur Jury gehörten Kunstexperten, Architekten und Vertreter des Bauherrn
Siegerprojekt: Johannes Leidenberger „Puls“

Als Erstplatzierter ging der Nachwuchskünstler Johannes Leidenberger mit seinem Entwurf "Puls" hervor. "Der Forschungsbereich des DLR reicht vom winzigsten Teilchen bis zum kosmischen Ereignis und umspannt dabei eine kaum fassbare Dimension. Dem stelle ich ein greifbares Objekt entgegen, das mit seiner technischen Anmutung und dynamischen Formensprache assoziativ zum DLR passt," so Leidenberger über seinen Entwurf. „Ich wünsche mir, dass ,Puls' zu einem Symbol für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und deren vielfältige Beschäftigungsfelder wird.“
Insgesamt wurde der Entwurf als konzeptionell bester Beitrag unter den eingereichten Vorschlägen bewertet. Die Herausforderung in der heutigen Zeit als Künstler ist es, in der zeitgenössischen Kunst Neues zu erfinden oder Altes neu zu interpretieren. Dies ist dem Künstler Johannes Leidenberger mit „Puls“ hervorragend gelungen, so die Begründung der Jury.
Der Bezug zum DLR und die Berücksichtigung der einzelnen Forschungsbereiche wurden erfolgreich eingebunden, somit wurde die Aufgabenstellung nicht nur aufgegriffen, sondern auch überzeugend umgesetzt. Positiv wurde auch die Erlebbarkeit des Entwurfes herausgestellt.
Weitere Informationen zum Projekt...
Christoph Hildebrand „ROCKETMAN“

ROCKETMAN von Christoph Hildebrand ist die Idee einer 15 m hohen Lichtskulptur, bestehend aus insgesamt 26 Elementen. Inspiration ist der Mensch, der Traum vom Fliegen - das Unmögliche möglich machen.
Als Erinnerung an diese Träume positioniert sich die Skulptur im künstlerischen Entwurf vor dem Gebäude 5.
Inges Idee „KURVEN KRIEGEN“

Leitgedanke der begehbaren Skulptur, die den Außenbereich als Wahrzeichen prägen soll, dass sie sich assoziativ inhaltlich an die Aufgaben des Institutes anbinden lässt, ohne diese explizit zu illustrieren. Vier einzelne Bögen, die in unterschiedlichen Winkeln zueinander positioniert sind, bilden vier Kurven ein dynamisches Ensemble, das sich dem Betrachter, je nach Standpunkt, in immer neuen Sichten und Konstellationen von Schnittmengen darbietet.
Die geometrisch anmutende Skulptur wirkt zu gleichen Teilen monumental und platzbestimmend, zeigt sich dabei jedoch elegant und feingliedrig. Da sich sämtliche Bereiche des DLR gleichberechtigt in der Skulptur wiederfinden sollten, wurde eine abstrakte Sprache gewählt, die jedoch mit den unterschiedlichen Forschungsbereichen in Verbindung gebracht werden kann. Man denkt an physikalische Phänomene wie Wurfkurven, Umlaufbahnen oder Parabelflüge und an technische Errungenschaften der Aerodynamik ebenso an eher poetische konnotierte Phänomene wie Regenbögen, Feuerwerke oder Springbrunnen.
Leunora Salihu „TURNING POINT“

TURNING POINT basiert auf einer universellen sowie zeitlosen Formen- und Symbolsprache, die mit ihrer Materialität und Struktur im zukunftsweisenden Zeitgeist des 21. Jahrhunderts verankert ist. Das Kunstkonzept erfasst, vereint und verkörpert mit seiner Klarheit und Offenheit die vier Forschungsbereiche gleichermaßen.
Die Skulptur auf den ersten Blick: Der Kreis – sei es als Scheibe oder Ring – ist das Symbol schlechthin für Zentrum und Mittelpunkt. Je nach Blickwinkel verändern die Kreisformen ihre Gestalt und können auch zur Ellipse werden. Die offene netzartige Struktur und die offene Form verweisen auf die Idee eines offenen Zentrums, das stetig in Kommunikation und im Wandel ist. Das Material Aluminium mit seinen Eigenschaften und seiner Kulturgeschichte repräsentiert insbesondere die Forschungsbereiche Luft- und Raumfahrt.
Das Kunstwerk schafft nicht nur einen identitätsstiftenden Ort, sondern auch einen zu jeder Tages- und Jahreszeit vielseitigen Erlebnisraum mit seinem natürlichen Licht- und Schattenspiel. Die Skulptur ist ein Ort der Begegnung. Die markante Form wird zum kommunikativen Element, das Wissenschaft, Architektur und Kunst verzahnt.
Peter Sandhaus „RAUMSCHLEIFE“

Die künstlerische Strategie der RAUMSCHLEIFE (unendlich) besteht darin, den interessierten BesucherInnen die Unendlichkeitsschleife als Symbol für globale Nachhaltigkeit schrittweise zu enthüllen. Die Figur der liegenden Acht wäre nur in der Draufsicht von Oben - z.B. von einem Satelliten aus - direkt zu erkennen. Von unten, wenn man als Fußgänger um die dynamische Rauminstallation herum und hindurchgeht, muss man sich das Unendlichkeitssymbol erst im eigenen Kopf zusammensetzen.
RAUMSCHLEIFE (unendlich) ist schon auf den ersten Blick als Hightech und computergeneriert zu erkennen. Sie steht auch dadurch für die dynamischen Hochtechnologie-Entwicklungen sowohl in der Luft- und Raumfahrt als auch im Energie- und im Verkehrssektor. Die hochpolierte, glänzende Bronze-Fläche steht im Kontrast mit der rauen Rohguss-Fläche. Diese steht für das Unfertige, für die Arbeit, die noch zu tun ist.
Tomás Saraceno „Cosmic Web(s)“

Tomás Saracenos Vorschlag für das Foyer des Forschungszentrums der Bundesrepublik Deutschland für Luft- und Raumfahrt, Energietechnik, Verkehr und Sicherheit materialisiert sich als eine einzigartige Galaxie, die in einer weiten, unendlichen Landschaft schwebt. Ausgehend von der aktuellen Sorge um die ökologische Sicherheit ist „Cosmic Web(s)“ eine immersive Installation, die eine Plattform für die ortsspezifische atmosphärische Abstimmung auf neue Sensitivitätsmodi für die Systeme unserer Luftökologie und ihrer interplanetaren Netzwerke bietet.
„Cosmic Web(s)“ materialisiert sich als eine Tapete in Kommunikation mit einer schwebenden Hybrid-Web-Skulptur, indem sie die verschiedenen Facetten des kosmischen Engagements im Kölner DLR miteinander verflechtet und die Komplexität der unwahrnehmbaren Räume, in denen sich das menschliche und das soziale Leben bisher angesiedelt haben, materialisiert. Das kulminierte Ergebnis ist ein, die Umwelt entdeckendes, immersives Gewebe über Organismen, Spezien, räumliche und zeitliche Skalen. Der Betrachter befindet sich inmitten der wahrnehmbaren Symphonien der gegenseitigen Beeinflussung von Wesen und Energien, die sich in der umgebenden Atmosphäre der architektonischen Umgebung befinden.