KÖ 19, Düsseldorf
Kunst + Bau Wettbewerb
Auftraggeber: „Königsalle 19 Düsseldorf UG & Co. KG“ und der Projektentwickler RMA Real Estate Management Assistance GmbH
Teilnehmende KünstlerInnen: Christoph Hildebrandt, Hans Kotter, Regine Schumann, Heike Weber
Die Aufgabe der WettbewerbsteilnehmerInnen war die Entwicklung und Präsentation eines künstlerischen Gestaltungskonzeptes für den Eingangsbereich/Treppenhaus des Neubaus KÖ19 unter Berücksichtigung der hochwertigen Architektur des Gebäudes sowie des exklusiven Standortes und Ansehens der Königsallee. Der Eingangsbereich befindet sich zum Boulevard der Königsallee neben den Einzelhandelsräumen des Neubaus.
Ziel war es, den Eingangsbereich zu den Büroräumen in den oberen Etagen des Hauses künstlerisch zu gestalten. Sowohl die Mieter und Nachbarn des Neubaus, als auch die Öffentlichkeit sollten dabei in den Genuss der Kunst kommen. Des Weiteren sollte die Kunst eine Magnetwirkung auf Passanten haben. Bestenfalls auch von der gegenüberliegenden Seite der Königsallee, der etablierten Einzelhandelslage.
Siegerentwurf: Heike Weber „KÖ.Korona“

Heike Webers Idee war es, den Raum durch Licht und scheinbare Bewegung in seiner Strenge aufzulösen und optisch zu vergrößern. Das Kunstwerk versteht sich als installativer Eingriff in Gestalt einer expansiven Wandzeichnung auf der gesamten rechten Seite des Eingangs Kö19. Sie bezieht auch den Windfang aus Travertin im Außenbereich mit ein. Die „Zeichnung“ besteht aus organisch sich überlagernden, farbig eloxierten Aluminiumkreisen mit Abstand zur Wand, die diverse Schnittmengen bilden, nach oben aufzusteigen scheinen und ein Schattenspiel erzeugen. Durch die Sichtbarkeit von außen und durch die abendliche Beleuchtung, hat die Arbeit eine große Fernwirkung und zieht den Betrachter optisch in den Raum hinein ohne mit dem Nachbarn Nespresso zu konkurrieren. Obwohl der Eingangsbereich ein Teil der symmetrisch angelegten Fassade ist, behauptet er sich autark.
Christoph Hildebrand „Nackt - nach Heinrich Heine“

Heinrich Heine, eines die berühmtesten Kinder der Stadt Düsseldorf, war als scharfzüngiger Journalist, Kritiker und Essayist ebenso bewundert wie gefürchtet. Der in viele Sprachen übersetze Dichter hat ein wunderbares und menschlich allgemeingültiges Bonmot geprägt, dass sich im Sinne des barocken Vanitas-Gedankens perfekt auf die Kö übertragen lässt. Sein „wenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unseren Kleidern“, ist ein treffender Kommentar zum „Boulevard der Eitelkeit“. Basierend auf dieser Äußerung entsteht eine Lichtskulptur im Eingangsbereich. Im Zentrum des schwebenden Gebildes aus Leuchtröhren steht eine große androgyne Figur. Diese wird von den Worten Heines wie von einer Wolke umhüllt und gekleidet.
Hans Kotter „Colour Code“

„Colour Code“ ist ein Lichtkonzept mit LED Technik, dessen vertikale farbige Struktur in unendlicher Vielfalt immer neue Farbkombinationen zum Erleuchten bringt und die Wand-Struktur mit sich stetig wandelnden Farbkompositionen bespielt. Für Kö 19 wir ein individuelles Farbspiel für das Treppenhaus konzipiert. Die LED-Bänder ziehen sich um runde Edelstahlgebilde, die sich in zwei unterschiedlichen Größen auf den Stockwerken verteilen. Dabei besteht die Möglichkeit, dass die Mitarbeiter interaktiv selbst in das Farbspiel eingreifen können.
Regine Schumann „Six screens“

Mit „six screens“ wird eine Lichtarbeit vorgestellt, die sich in das Gesamtkonzept des Neubaus einfügt und es gleichzeitig spannungsreich ergänzt. In dem Entwurf geht es um den Dialog von Farbe, Licht, Material und Raum. Der von Schumann verwendete Werkstoff leuchtet aus sich heraus, sobald ihm Lichtenergie zugeführt wird, sei es in Form natürlichen Tageslichts, als Kunstlichts oder Schwarzlichts. Sechs sich teilweise überlagernde Halbkreisscheiben aus fluoreszierendem Arcylglas, davon drei im Innen- und drei im Außenraum lassen den hohen schmalen Eingang des Neubaus KÖ 19 fluoreszierend leuchten und verwandeln ihn. Sobald das Schwarzlicht dazugeschaltet wird, leuchtet nicht nur der Halbkreisrand in unterschiedlichen fluoreszierenden Farben, sondern die ganze transparente Fläche fängt an zu glühen. In der alltäglichen Dämmerung und besonders in der dunkleren Jahreszeit beginnt ein faszinierendes Lichtspiel.