Lichtkunst BTHVN 2020, Bonn

Lichtkunst-Wettbewerb

Auslober: Beethoven Jubiläums GmbH

Teilnehmer: KUNST RAUM KONZEPTE Dirk Monreal

Ausgewählte KünstlerInnen: Casa Magica, Philipp Geist, Jörn Hanitzsch, Hartung & Trenz, Christoph Hildebrand, Diana Ramaekers, Robert Seidel, Kurt Laurenz Theinert und Veldhues & Schumacher

Jury: Christian Lorenz (Künstlerischer Geschäftsführer Beethoven Jubiläums GmbH), Rein Wolfs (Intendant Bundeskunsthalle Bonn), Stephan Berg  (Intendant Kunstmuseum Bonn), Christina Vegh (Kestnergesellschaft Hannover), John Jaspers (Direktor Lichtkunstzentrum Unna), Bastiaan Schoof (Künstlerischer und technischer Produzent Amsterdam Light Festival)

Ergebnis: 2. Platz

 

2020 findet, zu Ehren des 250. Geburtstags von Ludwig van Beethoven, das Beethoven-Jubiläumsjahr statt. Den Auftakt bildet bereits Ende 2019 die Eröffnungswoche in Bonn, die mit Lichtkunst eingeläutet wird. Für die Konzeption, Gestaltung und Umsetzung dieses Lichtkunstprojektes schrieb die Beethoven-Jubiläumsgesellschaft einen Wettbewerb aus, an dem KUNST RAUM KONZEPTE teilnahm. Für dieses Projekt entwickelten wir unter dem Motto „Beethoven – Menschen – Emotionen“ einen Ausstellungsparcours durch die Stadt Bonn, zu dem wir national und international bekannte Künstlerinnen und Künstlern einluden. Die einzelnen Konzeptionen erfolgten nach den fünf Leitthemen des Beethoven-Jubiläumsjahres: Beethoven als Bonner Bürger, Tonkünstler, Humanist, Visionär und Naturfreund. Ergebnis war ein Lichtkunstfestival, dessen Naturprojektionen, Licht-Skulpturen, Live-Konzerte, Videomapping, Nebelprojektionen, Wasserprojektionen und 3-D-Animationen zum Erleben, Mitmachen und Beethoven-Neuentdecken aufrief.

Hartung | Trenz: N (Beethoven als Naturfreund)

Konzeptidee von Detlef Hartung und Georg Trenz Naturprojektionen im Botanischen Garten Bonn, Referenzbild Lindenhofpark Lindau 2015 © Hartung & Trenz

Auf zahlreichen und ausgedehnten Spaziergängen führte Ludwig van Beethoven stets ein Skizzenheft mit, um einzelne Motive, Einfälle und Inspirationen aus der Natur festzuhalten, um sie später zu überarbeiten und in seine Kompositionen einzubauen. So setzte er in der „Pastrole“ seine Natureindrücke wie Vogelstimmen, aber auch entfesselte Naturgewalten, wie Sturm und Gewitter, in musikalische Bilder um. Die Arbeit von Detlef Hartung und Georg Trenz sah vor, diesen Kompositionsprozess auf einer visuellen, gestalterischen Ebene umzukehren und Textfragmente aus Beethovens Werken oder Beethovens Leben als projizierte Texte wieder in die Natur zu entlassen. Als Ort für die großflächige Naturprojektion war der Botanische Garten der Universität Bonn am Poppelsdorfer Schloss vorgesehen. Ein erzählerischer Erlebnisraum der besonderen Art.

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Diana Ramaekers: N (Beethoven als Naturfreund)

Entwurf Freistehender LED-Teppich mit dem Porträt von Ludwig van Beethoven in der Poppelsdorfer Allee in Bonn von Diana Ramaekers © Diana Ramaekers

Auch die Künstlerin Diana Ramaekers beschäftigte sich mit Beethoven als Naturfreund, dessen Naturbezug sie auf einer ungewöhnlichen Art visuell Ausdruck verlieh. Die Bonner Umgebung, die Natur prägten den jungen Beethoven. Ein freihstehender LED-Vorhang auf der Poppelsdorfer Allee – und damit dem Verbindungsweg zwischen Bahnhof/Innenstadt und Botanischen Garten – erzeugt ein Wechselspiel zwischen Beethovens Porträts und den Besuchern. Der Entwurf bringt den Menschen Beethoven als Bild zurück in die Stadt. Die sowohl tagsüber als auch nachts leuchtende Installation geht regelrecht eine Symbiose mit der Umgebung ein und gibt den Betrachtern gleichzeitig die Möglichkeit sozusagen face to face dem Musikgenie gegenüberzustehen.

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Kurt Laurenz Theinert: V (Beethoven als Visionär)

Referenzprojekt Wall of Light and Sound, dam of the Sure, Luxembourg © Kurt Laurenz Theinert

Als Auftakt des Lichtkunstfestivals plante der Künstler Kurt Laurenz Theinert zusammen mit Kurt Holzkämper und Chris Geissler ein Live-Konzert im Arkadenhof der Universität Bonn. Die Jazz-Musiker Kurt Holzkämper und Chris Geissler (Pianotopia) sind Experten was die aktuelle Interpretation klassischer Musik angeht. Für das Lichtkunstevent planten sie Beethoven neu zu analysieren, interpretieren dekonstruieren und zu rekonstruieren.  Dazu spielt Laurenz Theinert auf seinem einzigartigen "visual piano" visionäre grafische Muster. Wer weiß was geschehen wäre, hätte Beethoven diese technischen Möglichkeiten im visuellen damals gehabt. Alles ist live gespielt und in Echtzeit erzeugt. Das Eröffnungskonzert wird dann als Installation ohne den Live-Aspekt über den Zeitraum der Festivalwoche laufen. Ein zweites Live-Konzert bildet den Abschluss.

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Visual piano

Philipp Geist: B (Beethoven als Bonner Bürger)

Referenzprojekt Römer Frankfurt Luminale 2018 © Philipp Geist

Philipp Geist ist bekannt für seine spektakulären Lichtprojektionen im öffentlichen Raum. Für das Beethoven-Projekt entwickelte er eine begehbare Lichtinstallation auf dem zentralen Marktplatz, die schon vorab die Bonner Bürgerinnen und Bürger integriert. Ein Wortaufruf lädt alle Interessierten ein, Wörter, begriffe, Assoziationen zu Beethoven und Bonn einzusenden. Sie sind Hauptbestandteil der Installation, die auf den Boden und die Fassaden projiziert wird. Dazu werden malerische Kompositionen entwickelt, die aus abstrakten und figurativen Bildern sowie Notenblättern kombiniert werden. Das ist Beethoven in zeitgenössischer Form. Und natürlich geht es nicht nur ums Sehen, sondern auch ums Hören. Stücke von Beethoven werden von einem Musiker gesampelt und in die Installation integriert.

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CASA MAGICA: T (Beethoven als Lichtkünstler)

Referenzprojekt Lichtland, Lichtungen Hildesheim 2018 © Casa Magica

Ein Highlight-Projekt entwickelten Sabine Weissinger und Friedrich Foerster vom Team CASA MAGICA. Ausgehend von einer Komposition Beethovens skizzierten sie eine audio-visuelle Arbeit, die auf das Stadthaus Bonn projiziert wird, ein Spielort, der aufgrund seiner Größe prägend für das Stadtbild Bonn ist. Grundmaterial ihres Videomappings waren Soundpheres, von ihnen entwickelte fantastische 3-D-Geschöpfe, die als Solisten mit der Musik synchronisiert innerhalb einer gesamtflächigen Videoprojektion in Erscheinung treten. Die Visualisierungen entstehen aus dem Spektogramm des Sounds und schafft zusammen mit diesem ein bewegendes Erlebnis.

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Robert Seidel: N (Beethoven als Naturfreund) / T (Beethoven als Tonkünstler)

Referenzprojekt TEMPEST, digital graffiti festival, 2017 © Robert Seidel

Der Künstler Robert Seidel plante für die Eröffnungswoche BTHVN 2020 eine öffentlich begehbare Innenraum-Installation. Im Gegensatz zu den Außenprojektionen sollte ein Lichtkunstwerk entstehen, welches die Besucher physisch erfahren können, indem sie eine beleuchtete Nebellandschaft direkt durchschreiten. Das sich in seiner Konsistenz und Dichte immer wieder verändernde Lichtvolumen gleicht einer abstrakten Landschaft im Wechsel der Tages- und Jahreszeiten. Die 6. Sinfonie („Pastorale“) trifft dabei auf abstrakt-organische Bildfragmente im Nebel, die den Innenraum der St. Remigius-Kirche, dem Taufort Beethovens, aus verschiedenen Blickachsen durchkreuzen.

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Christoph Hildebrand: H (Beethoven als Humanist)

Entwurf Freunde von Christoph Hildebrand für das Lichtkunstfestival BTHVN 2020 Konzept Kunst Raum Konzepte Dirk Monreal © Christoph Hildebrand

Durch den Schlusschor in Ludwig von Beethoven 9. Symphonie wurde die Ode an die Freude von Friedrich Schiller aus dem Jahr 1785 noch berühmter. Schillers zutiefst menschliche Botschaft der Freude und Freundschaft wurde von Beethoven in eine jubilierende Musik gefasst, die weltberühmt wurde. Die Kernbegriffe „Freude“ und „Freundschaft“ bilden die zentralen Motive der vorgeschlagenen Lichtskulpturen. Am Rheinufer, auf dem Zollamt im Stadtgarten, wird ein monumentaler illuminierter Schriftzug „FREUNDE“ weithin sichtbar aufgestellt. Die Buchstaben strahlen in beide Richtungen, Rhein und Stadt, und können als Symbol für das gesamte Beethoven-Jahr stehen.

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Veldhues & Schumacher: N (Beethoven als Naturfreund) / V (Beethoven als Visionär)

Referenzprojekt Katarina Veldhues und Gottfried Schumacher Köpfe, Projektionen in fließendes Wasser, Kulturhauptstadt Luxemburg und die Großregion, 2007 sowie zu best of, Internationale Projektions-Biennale, Osnabrücker Land 2017/18 © Veldhues/Schumacher

Ebenfalls vom Rheinufer aus zu sehen, planten das Künstlerduo Veldhues  und Schumacher einzigartige Projektionen in fließendem Wasser. Das Flusswasser, sein Fließen, sein Rauschen, seine Energie spiegeln sich in Beethovens Prometheus wider. Die Elemente Wasser und Licht kommen in dieser Arbeit zusammen und verbinden sich mit dem Menschen Beethoven und den Bonner Bürgern und Bürgerinnen. Köpfe, Bilder von Beethoven und auch Bilder, die zuvor von Bonner Bürgern und Bürgerinnen beim Hören von Beethovens Musik aufgenommen wurden, werden auf eine Wasserwand auf dem Rhein projiziert. Hier entfalten sie ihre entsprechende Physiognomie, verändern sich im fließenden Wasser dramatisch, sind mit allen Sinnen da oder entziehen sich in ihr Inneres, sie werden lebendig. Beethoven als Visionär.

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Jörn Hanitzsch: Künstlerisches Leitsystem

Lichtskulpturen © Jörn Hanitzsch

Die Lichtobjekte des Künstlers Jörn Hanitzsch bilden als Wegeleitsystem gedacht das verbindende Glied. An den Straßenlaternen angebracht leiten sie die Besucherinnen und Besucher zu den unterschiedlichen Spielorten und durch die Stadt. Der Glou dabei: die Skulpturen sind keine reinen Objekte, sondern Lichtarbeiten, deren Lichtmanagement auf die Musik Beethovens hin programmiert ist. Die Kommunikationsformen heute inklusive dem Musikgenuss sind digital. Mit einem Link auf eine Prometheus-Inszenierung (Youtube) kann jeder dem Lichtspiel inklusive Sound folgen,

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